Grüne 60+ Videokonferenz am 18. März 2021, 18:00h – 20:15h
Mit Rücksicht auf die Corona-Pandemie fand das Treffen als reine Videokonferenz statt.
Teilnehmende: Steffen Bentmann, Alfred Blohm, Alexander daLux, Stephan Daudt, Olaf Duge (ab 19:30h), Norbert Fleige, Marlis Dürkop-Leptihn, Gabriele Heise, Ursula Jäger, Marius Kiemer, Christa Möller, Philipp Rösch (ab 18:30h), Janne, Jörg Rossbach, Gerd Schneidereit, Parvin Schröder, Doris Wolf.
Wegen einiger neuer Gesichter, die wir herzlich begrüßen, beginnen wir mit einer Vorstellungsrunde.
TOP 1, Christa berichtet:
Die Expert*innenanhörung zur Digitalisierungsstrategie am 25.2. im Gleichstellungsaus-schuss der Bürgerschaft war ein großer Erfolg. Fast 3000 Personen haben sich den Lifestream angesehen. Eine der Rednerinnen war Dagmar Hirche (Vorsitzende „Wege aus der Einsamkeit“), die es beschämend findet, dass Pflegeheime immer noch nicht flächen-deckend WLAN anbieten. Christa hat hierzu einen Bericht in den Blog auf unserer Webseite gestellt, siehe https://60plus.gruene-hamburg.de/anhoerung-digitalisierungs-strategie-mit-fast-3000-zuschauerinnen/
Ein großes Thema in der Bürgerschaft ist naturgemäß die Corona-Pandemie. Zur sog. Null-Covid-Strategie gibt es eine Expert*innen-Tagung in der LAG Soziales direkt im Anschluss an unser Treffen, u.a. mit einer der Hauptautorinnen Viola Priesemann.
Derzeit sind ca. 50% der über 80jährigen in Hamburg geimpft. Weil viele Jüngere aus Risikoberufen (Pflege etc.) dringend geimpft werden sollen und natürlich wegen des knappen Impfstoffs geht es bei den Älteren nicht schneller.
Astra-Zeneca wurde inzwischen von der EMA zugelassen; es könnte sein, dass dieser Impfstoff gerade auch für Ältere >65 besonders geeignet ist.
Christa hat unsere Vorschläge zum Bundestagswahlprogramm über die Grünen Alten/Bund eingebracht. Der Text zum Bundestagswahlprogramm soll ab 19.3. online gestellt werden. Wir sollten genau prüfen, ob unsere Punkte dort berücksichtigt wurden. Am 27.3. gibt es eine Textwerkstatt in Hamburg zu den Änderungswünschen.
Zur Teilnahme an der Landesmitgliederversammlung am 17./18. 4. 21 (neu: 29./30.5.21 JR) muss man sich diesmal anmelden, und zwar bis zum 9. April (neuer Termin: NN). Derzeit ist eine Präsenzveranstaltung geplant; Wir müssen sehen, ob das unter Corona-Gesichtspunkten gehen wird. Christa regt an, dass wir Anträge einbringen und an die Kandidat*innen für die Wahlen zum Landesvorstand Fragen stellen. Christa weist auf zwei weitere digitale Veranstaltungen hin (Kamingespräch mit Till Steffen und Lisa Kern zur Digitalisierung von Senior*innen am 23.3. und den Corona Talk zum Rückfall der Altersbilder durch Corona am 1.4.21).
TOP 2, Gabriele Heise: Bericht vom „digitalen Lagerfeuer“:
Es gab bisher zwei solcher Veranstaltungen. Das Format ist dazu gedacht, ein Kennenlernen zu ermöglichen, ohne dass das Treffen durch eine formale Tagesordnung festgelegt ist, und zwar bewusst auch über die Grenzen der LAGn hinweg.
Bisher haben jeweils ca. 10 Personen teilgenommen und waren dankbar für dieses Angebot. Es soll zunächst alle 3 Wochen wiederholt werden.
TOP 3, Sitzung gemeinsam mit Mitgliedern der AG Klima zum Thema Wohnraum-Anpassung („Wohnraumsuffizienz“):
Philipp aus der o.a. AG präsentiert zum Einstieg ihre Ideen und Forderungen. Das entsprechende (vorläufige!) Papier findet sich im Anhang zu diesem Protokoll. Anschließend erfolgt eine freie Aussprache dazu.
Steffen berichtet über die Koordination zum Wohnungstausch, der genossenschafts-übergreifend angeboten wird. Auch die SAGA ist dabei. Gabriele berichtet, dass 330 000 Wohnungen der Genossenschaften im Hinblick auf Wohnungstausch koordiniert werden, aber bisher nur etwa 60 Tausche realisiert wurden.
John Weinert koordiniert seit 2014 die Plattform Tauschwohnung.com, die Tauschpartner sucht. Sie haben viele Anfragen. Für Berlin haben sie ca. 3000 Angebote, für Hamburg etwa 500. Es finden sich ca. 2 Tauschpaare täglich. 55% der Suchenden wollen von einer kleinen in eine große Wohnung. Details finden sich auf der Website https://www.tauschwohnung.com/
Gabriele verweist auf das „Forum Gemeinschaftliches Wohnen“ in Hannover. Es gab dort auch eine Rubrik „Wohnen gegen Hilfe“, aber da die Angebote alle am Stadtrand lagen, wollten keine Student*innen dort wohnen. Christa sagt, dass es schwer war, einen motivierten Träger zu finden, während in Münster die Initiative „Wohnen für Hilfe“ gut funktioniert.
Die Anwesenden stimmen überein, dass es gut wäre, wenn die Genossenschaften besser zusammenarbeiten würden. Es ist uns aber klar, dass dem Grenzen gesetzt sind, weil die Genossenschaften zunächst den jeweils eigenen Mitgliedern verpflichtet sind. Ferner denken wir, dass eine konkrete und umfangreiche Umzugshilfe in Aussicht gestellt werden sollte, wenn jemand bereit wäre, in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Die allgemeine Erfahrung ist, dass die Alten ihre Wohnung nur verlassen, wenn sie dazu gezwungen sind.
Zur Frage, ob Wohnungen nicht getauscht werden könnten, wenn zwei Parteien einen längeren Urlaub planen („Ferientausch“), sagt Norbert Fleige, dass es dieses Thema und Plattformen dafür schon lange gibt. Das machen andere, damit sollten wir unser Thema nicht vermengen.
Phillip denkt, dass ein Teil des vielen staatlichen Geldes, das derzeit in den Wohnungsbau fließt, in den Wohnungstausch gehen könnte. Dort könnte mit relativ wenig Geld viel Wohnraum zugänglich gemacht werden.
Olaf Duge schaltet sich zu. Er ist der Sprecher für Stadtentwicklung und Wohnen in der Grünen Fraktion in der Bürgerschaft. Auf die Frage von Jörg nach der Fehlbelegungs-abgabe erklärt er, dass es diese Abgabe schon lange nicht mehr gibt. Ein Argument, sich davon zu trennen war, die soziale Durchmischung der Quartiere nicht zu verringern. Er weist noch einmal darauf hin, dass die Halter von Genossenschaftsanteilen verbriefte Rechte haben. Das macht es schwierig, zwischen unterschiedlichen Genossenschaften Wohnungen zu tauschen. Man kann nicht so einfach eine Wohnung aus dem Bestand an eine genossenschaftsfremde Person vergeben. Er hat eine Erfahrung aus dem privaten Umfeld dahingehend, dass sehr alte Personen nicht umziehen wollen, selbst wenn die neue Wohnung viele Vorteile hätte, z.B. einen Fahrstuhl. Für alte Menschen hängen zu viele Erinnerungen an ihrer Wohnung. Er denkt deshalb, dass ein Wohnungstausch stattfinden sollte, bevor die Person 70 Jahre alt ist. Am besten, man beschäftigt sich mit diesem Gedanken in den 50er Lebensjahren. Die Lebensperspektive für das Alter sollte mit ca. 60 Jahren gefunden werden, dann hat man noch genug Energie für einen neuen Lebensabschnitt, der mit dem Umzug einhergehen wird.
Hinsichtlich der Nachverdichtung gibt er zu bedenken, dass die Stadt dabei bei weitem nicht immer Vorgaben machen kann. Die Genossenschaften dürfen z.B. selber entscheiden, ob sie Wohngemeinschaften fördern wollen. Am ehesten kann die Stadt noch beim Neubau Vorgaben machen, z.B. um einen Teil der Wohnflächen für gemeinschaftliche Wohnformen zu planen.
27.3.2021
Jörg Rossbach
Hier als Anhang:
Vorlage aus der AG Klima zum Thema Wohnraumanpassung (vorläufiger Entwurf)
Vorlage aus der AG Klima-Maerz.2021