Am 17.11.22 hatten wir als Gast Frau Silvia Becker von der Hamburger Tafel, die wir herzlich begrüßten. Sie berichtete von den Gegebenheiten, mit denen die Tafel täglich zu tun hat. Die Hamburger Tafel ist ein Logistikunternehmen, das die Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige steuert. Dies dient der Unterstützung – nicht der Versorgung (diese obliegt dem Staat). Es geht um ca. 40.000 Bedürftige, an die um die 90 Tonnen Lebensmittel pro Woche durch 140 Ehrenamtliche verteilt werden. Auf dem Gelände der Tafel werden keine Lebensmittel an einzelne verteilt.
Man hat am Anfang versucht, den Geflüchteten aus der Ukraine einen Extra-Standort aufzumachen – dies wurde allerdings wieder eingestellt, da dafür die Logistik nicht ausreichte. Jetzt wird versucht, die Geflüchteten an den existierenden Ausgabestellen mit zu unterstützen. Die Tafel unterstützt außerdem verschiedene Organisationen, z.b. PikAs, Winternotprogramm, Mitternachtsbus, Café mit Herz, Pottkieker und andere. Auch in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen wird unterstützt, wenn eine Abgabe möglich ist.
Große Probleme sind momentan die gestiegenen Kosten, z.b. für Strom (um ca. 100%), Sprit etc. Es werden auch neue Gerätschaften benötigt, die sehr viel Geld kosten. Benötigte Gelder zum Fortbestand liegen bei ca. 800.000 Euro. Auch hat die Belieferung durch die Supermärkte, Bäckereien etc. sich stark reduziert, Lieferketten sind unterbrochen. Dennoch ist die Spendenbereitschaft der Menschen weitgehend ungebrochen.
Bei einer Sammelaktion in Einkaufszentren kamen in einer Woche 30 Tonnen Lebensmittelt zusammen. Frische Lebensmittel werden am selben Tag verteilt; haltbare Lebensmittel werden im Lager aufbewahrt. Trotzdem müsse man teilweise Lebensmittel dazukaufen, was eigentlich dem Ursprungsgedanken widerspricht. Besonders jetzt in der Weihnachtszeit. Wenn Spenden ausdrücklich für diesen Zweck gegeben werden, werden dafür auch Lebensmittel gekauft.
Es sind übrigens auch immer mehr ältere Menschen dabei, Altersarmut ist ein wachsendes Problem in Hamburg.
Was haltet ihr davon, wenn alle die, die das Energiegeld nicht brauchen, es ganz oder teilweise der Tafel spenden?
Auf das Spendenkonto der Hamburger Tafel, IBAN DE65 2005 0550 1217 1305 15, unter dem Stichwort: „Adventsaktion 2022 Grüne 60+“. (Bitte nur diese Stichwort benutzen, damit die Tafel das zuordnen kann).
Text: Ursula Jäger