Teilnehmer*innen / als Gäste: Anna Schreiber, Lisa Maarzahl vom Albertinenhaus Hamburg sowie Britta Mewes vom Hausbesuch
Von den Grünen 60plus: Steffen Bentmann, Wolfram Evermann, Christa Möller-Metzger, Ulrike Litschel, Monika Luhmann, Jo Müller, Ulrike Papies, Parvin Schröder, Anna Brooks-Senftleben (zeitweise), Ursula Jäger (Protokoll)
Als Gäste haben wir bei dieser Sitzung Anna Schreiber und Lisa Maarzahl bei uns, die uns einen Vortrag zum Thema „Hamburger Hausbesuche“ halten. Dies geschieht u.a. mittels einer Präsentation, die mit diesem Protokoll verschickt wird. Ziel der Hausbesuche ist unter anderem, die aktive, selbständige Lebensführung in der eigenen Häuslichkeit zu fördern, damit die Menschen so lange wie möglich in ihrem Zuhause leben können. Alle Personen mit 80. Geburtstag erhalten ein Gratulationsschreiben mit einem konkreten Terminangebot, aber auch Personen unter oder über 80 Jahre können auf Anfrage einen Hausbesuch erhalten. Für die Durchführung der Hausbesuche wurde ein Gesprächsleitfaden in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Angewandte Pflegeforschung (DIP) entwickelt. Ca. 15 TSD. Menschen pro Jahr werden 80 Jahre alt; in Hamburg und es werden ca. 300 Hausbesuche pro Woche terminiert. Frau Schreiber und Frau Maarzahl veranschaulichen den Vortrag durch diverse statistische Auswertungen in einer Präsentation, die sehr transparent erklärt wird. Die sich daraus ergebenden Fragen werden im Anschluss an den Vortrag ausführlich und lebendig diskutiert. Es wird gefragt, wie es den Menschen jetzt nach Corona geht, z.b. ob viele jetzt über Einsamkeit klagen. Dies lässt sich nicht konkret beantworten, da nur dokumentiert wird, ob das Thema Einsamkeit in den Hausbesuchen besprochen wurde und nicht, ob die besuchte Person zu diesem Zeitpunkt akut unter Einsamkeit leidet Einsamkeit ist ohnehin ein größeres Thema und soll auch auf einer künftigen Sitzung von uns behandelt werden. (Die Ausführungen von Jo sollten dann Berücksichtigung finden). Nachfragen kommen auch zum Honorar bzw. zu Qualifikation der Besuchskräfte. Diese bekommen für den durchgeführten Besuch € 100,00. Falls die Tür nicht geöffnet wird, bekommen sie eine Entschädigung von € 25,00. An der Auswahl der Kräfte sind die Sozialbehörde, Vertreter der Bezirksämter und die Fachstelle beteiligt. Die Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit spielt ebenso eine große Rolle bei der Auswahl. Die Akzeptanz der Besuche ist nach Corona wieder angestiegen. Aktuell wird auch das Masketragen noch eingehalten. Bei den Hausbesuchen dürfen gemäß aktuellem Hygienekonzept max. 4 Personen anwesend sein (nahe Angehörige od. Betreuer). Es geht jeweils ein/e Besucher/in zu den Geburtstagskindern. Zur Akzeptanz der Hausbesuche bei Menschen mit Migrationshintergrund gibt es bisher keine valide Datenbasis. Die Staatsangehörigkeit der besuchten Personen wird erst seit Anfang 2023 erhoben. Hierbei ist anzumerken, dass die Staatsangehörigkeit keine eindeutigen Rückschlüsse auf den Migrationshintergrund zulässt. Eine Frage gilt den Ergebnissen der Gespräche, gibt es Folgegespräche? Dies ist konzeptionell nur in begründeten Einzelfällen vorgesehen und ist bisher nicht vorgekommen. Die Besuchskräfte informieren zu bestehenden professionellen und ehrenamtlichen Angeboten und vermitteln u.a. in Pflegestützpunkte, falls dazu Notwendigkeit besteht und die Besuchten eine Vermittlung wünschen. Ca. 60% der angeschriebenen Personen sagen den Hausbesuch ab, da sie darin keine Notwendigkeit sehen (es gehe ihnen gut, sie seien aktiv, usw.). Eine Frage gilt der Anhebung des Alters, wenn die Resonanz bei den 80-Jährigen so ist, wie beschrieben. Das Thema Demenz spielte in geringem Maße bei den bisherigen Hausbesuchen eine Rolle. In solchen und anderen Fällen werden Gespräche ggf. auch mit Angehörigen geführt, soweit diese anwesend sind. Im letzten Jahr wurde auch das Thema Digitalisierung in den Gesprächsleitfaden mit aufgenommen. Insgesamt gibt es 4 verschiedene Informationsmaterialien zum Thema Digitalisierung, die während der Hausbesuche ausgegeben werden können. Parvin regt an, das Projekt für einen noch leichteren Zugang bekannter zu machen. Frau Schreiber berichtet, dass von Seiten der Fachstelle zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit erfolgt und eine größere Kampagne dazu von der Sozialbehörde geplant ist. Frau Schreiber und Frau Maarzahl werden bedankt und verabschiedet.
Steffen berichtet von einer Mail der Einrichtung „Hospital zum Hl. Geist“. Dort will sich ein politischer Stammtisch für Menschen 80plus bilden; dieser sucht eine/n Moderator/in, der/die die Weltlage ein wenig moderiert. Diese Anfrage wurde an Ehrenamtler verteilt und Steffen stellt die Frage, ob jemand aus dieser Runde Interesse daran hätte, eine solche Aufgabe zu übernehmen. Wolfram könnte sich vorstellen, dies zu übernehmen.
Themen für 2023:
Der Punkt wird auf der nächsten Sitzung noch einmal aufgerufen. Wir bitten aber alle Teilnehmer*innen, sich dazu schon einmal Gedanken zu machen, damit wir das beim nächsten Mal sammeln können. Ursula erwähnt, dass auf der nächsten Sitzung Frau Römmer von der Körber Stiftung einen Vortrag zum Thema „eingeloggt“ halten wird. Für April ist das Thema Wohnen im Alter unter Berücksichtigung von Menschen aus der Gruppe LSBTIQ angedacht. Konkrete Einladungen an Gäste gibt es noch nicht.
Bericht aus der Bürgerschaft und weiteres:
Christa hat eine Rede zum Thema Pflege und pflegende Angehörige gehalten. Der Rahmenplan dazu ist genehmigt und auch viele Verbesserungen für pflegende Angehörige wurden und werden umgesetzt. Ein großes Thema bleibt „Armut durch Pflege“, das besonders pflegende Angehörige trifft, wenn sie für diese Aufgaben ganz oder teilweise ihre Berufstätigkeit aufgeben. Dies betrifft ganz besonders Frauen. Das Familienministerium will dazu eine Pflege-Lohnleistung auf den Weg bringen. Das steht für dieses Jahr auf der Tagesordnung.
Außerdem berichtet Christa von der kleinen Gruppe von Klimaseniorinnen für die Grünen in Hamburg (6-7 Frauen), von denen 3 am 28. März nach Straßburg fahren werden, um dort die Anhörung der Klage der Schweizer Klimaseniorinnen vor der europäischen Menschenrechtskommission mit Aktionen zu unterstützen. Wer daran Interesse hat, kann sich dazu bei Christa direkt melden. Sie hat alle Daten. Die Kosten dafür müssen voraussichtlich selbst getragen werden (eine Anfrage beim BuVo läuft).
Ursula berichtet, dass Christa und sie inzwischen mit Leon über die Änderungsanträge zur LMV gesprochen haben. Alle Änderungen wurden inzwischen zugelassen. Auf der LMV wird das Gesamtpaket abgestimmt und wir gehen davon aus, dass unsere Punkte so durchgehen. Der Änderungsantrag für die Wahlkampfkommission wurde inzwischen auch zugelassen. Ein Gespräch mit Michael Gwodzs dazu steht noch aus. Inzwischen weiß ich aber, dass es nicht um Inhalte innerhalb diese Kommission geht, sondern um zu genehmigende Gelder.
Christa erzählt noch, dass die Aufstellung der Freundschaftsbänke auf einem guten Weg ist. Sie war auf dem Bezirketreffen der grünen Fraktionen. Die Bänke sollen nicht schwerpunktmäßig in Parks, sondern auf belebten Wegen aufgestellt werden, wenn Menschen zum Einkaufen, zur Bank, oder zu Ärzt*innen gehen, damit sie unterwegs pausieren können. Ursula ergänzt, dass es in Eimsbüttel dazu noch eine Umfrage geben soll. Sie wird das Thema auch noch einmal in die Eimsbütteler Gruppe 60plus tragen. Christa fände es schön, wenn diese Bänke nach der Aufstellung dann auch „bespielt“ werden.
Verschiedenes:
Ursula spricht noch einmal die Sprecher*innenwahl an. Christa und Ursula haben angekündigt, wieder zu kandidieren. Unabhängig davon kann sich jede/r als Kandidat*in bewerben. Das Thema geht auf die Tagesordnung für April.
Bitte vormerken: Nächste Sitzung am 16.03.2023 um 18.00 Uhr. Die Sitzung findet hybrid statt. Details kommen zeitnah vor der Sitzung.
gez. Ursula Jäger /20.02.2023
Moin,
ich hätte noch Interesse an der Präsentation z. Thema „Hamburger Hausbesuche“, die mit diesem Protokoll verschickt werden sollte.
Ich konnte diese nicht entdecken.
Danke Johannes