Einladung: Diskussion über bezahlbares Wohnen für Senior*innen

Rampen sorgen für Barrierefreiheit

Wir laden euch herzlich ein, bei unserem Online-Treffen der European Green Seniors am 28.4.25 um 15 Uhr dabei zu sein, wenn wir unsere Forderungen für ein Positionspapier diskutieren. Link: this link: https://us04web.zoom.us/j/78464803088?pwd=elCJSaiOBYoH6RcHajeEcbHESh9HBG.1

Meeting ID: 784 6480 3088

ID code: 5Xjg5S

Veranstaltungssprache ist Englisch. Das bisherige Papier findet ihr hier:

Entwurf: Positionspapier zu bezahlbarem Wohnraum für ältere Menschen

Mehr als jede*r fünfte Europäer*in ist über 65 Jahre alt, Tendenz steigend. Vor allem die Gruppe der Hochbetagten ist die am schnellsten wachsende Altersgruppe.

Im Alter wird der Bewegungsradius kleiner und die Mobilität kann eingeschränkt sein. Damit Senior*innen weiterhin zu Hause leben können, brauchen sie ein möglichst barrierefreies Umfeld. Dies ist derzeit oft nicht der Fall.

Statistiken zeigen, dass etwa 30 % aller Menschen über 65 Jahren mindestens einmal im Jahr stürzen, was oft den Umzug in ein Pflegeheim bedeutet. Ein Platz in einem Pflegeheim ist jedoch teuer, sowohl für den Staat als auch für die Bewohner*innen Und die meisten älteren Menschen wollen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben.

Aufgrund des demografischen Wandels brauchen wir viel mehr kleine, bezahlbare, barrierefreie oder barrierearme Wohnungen, damit ältere Menschen innerhalb ihres Quartiers umziehen können. Das verhindert auch die Gefahr von sozialen und psychischen Brüchen und Orientierungslosigkeit.
Und Senior*innen sind bereit, in ihrem Quartier umzuziehen, wenn sie dabei unterstützt werden – auch wenn sie in zu groß gewordenen Wohnungen leben (die Familien oft dringend brauchen).

Wir brauchen also neue Unterstützungssysteme, die Umzüge einfach und möglich machen. Es muss Austauschplattformen geben, die nicht nur online, sondern auch analog zur Verfügung stehen. Wir brauchen ein Wohnungslotsensystem, das Hilfe bei der Suche, beim Aussortieren und Packen bietet und Unterstützung vermitteln kann.

Darüber hinaus müssen wir mehr auf gemeinnützigen Wohnungsbau und genossenschaftliches Wohnen setzen. Und wir brauchen mehr Angebote für gemeinschaftliches Wohnen: Wohngemeinschaften, Hausgemeinschaften, Pflegewohngemeinschaften, auch für Menschen mit Demenz. Und Mehrgenerationenwohnen, in dem ältere Menschen und Familien, Gesunde und Pflegebedürftige, Alleinerziehende und Singles zusammen leben. Auch zufällige Begegnungen, Sport- und Kulturprogramme können für mehr Kommunikation und Interaktion sorgen.

Ältere Menschen brauchen für die tägliche Versorgung eine gute Nahversorgung mit Bushaltestellen, Grünflächen, Geschäften, nahe gelegenen (Senioren-)Clubs und Bänken gegen Einsamkeit in fußläufiger Entfernung. In einem solchen Umfeld könnten Nachbarschaftsbüros oder eine Lotsenstruktur fürsorgliche Gemeinschaften (caring communities) initiieren, in denen man aufeinander achtet und sich gegenseitig unterstützt – in jedem Alter und in jeder Lebenssituation.

Angesichts der langen Lebensdauer von Wohngebäuden und der gestiegenen Lebenserwartung der Bewohnerinnen und Bewohner muss die Planung von Neubauten in Zukunft den Lebenszyklus der Menschen besser berücksichtigen. Wir brauchen neue Mindeststandards für barrierefreies Wohnen in Neubauten. Dazu gehört die Ausstattung von Gebäuden mit einer Elektroinstallation, die den Einbau von AAL-Systemen (Ambient Assisted Living) ermöglicht. Für AAL-Systeme muss eine kostenlose Beratung zur Verfügung gestellt werden. All diese Hilfen ermöglichen ein selbstständiges Leben auch im hohen Alter.

Wohnungen müssen barrierefrei sein, und es muss genügend Freiraum in der Wohnung vorhanden sein, damit sich Menschen im Rollstuhl und mit Rollator frei bewegen können. Wenn diese Standards schon bei der Planung berücksichtigt werden, halten sich die Kosten in Grenzen.

Barrierefreie Umbauten im Bestand müssen gefördert werden und dürfen nicht von Vermieter*innen untersagt oder nach dem Auszug entfernt werden müssen. Angemessene Beratung muss für Senior*innen kostenlos angeboten werden.

Da der Lebensstandard innerhalb der europäischen Länder sehr unterschiedlich ist, sollten Notfallstrategien speziell für Senior*innen aus armen Ländern entwickelt werden.

Barrierearmes Wohnen ist ein großer Vorteil für alle Generationen. Wir brauchen eine Gesellschaft, die zusammenhält und keine Generationenkonflikte.

Hamburg, 24.4.25, CMM
Nach Artikel 9 (1) der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen besteht bereits eine gesetzliche Verpflichtung zur Feststellung und Beseitigung von Hindernissen und Barrieren beim Zugang zu Wohngebäuden.

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