Grüne Alte Hamburg: Treffen am 15. 2. 2017 um 18 Uhr im K2, Burchardstr. 21
Anwesend: Christa, Jörg, Parvin, Rita, Sidonie
Gespräch mit Sidonie über unseren Umgang mit „Vom Ihr zum Wir“. Sidonie erklärt, dass dieses Papier zwar beschlossen ist, aber wir ja vor allem dazu Veranstaltungen planen sollten, und dann sollen die Erfahrungen aus den jeweiligen Veranstaltung einfließen in das Programm zur nächsten Bürgerschaftswahl in Hamburg.
Parvin schlägt einen möglichen Redner für eine Veranstaltung zum Thema Altenhilfe vor: Mathias Knigge, m.knigge@grauwert.info , www.grauwert.info . Er braucht allerdings Bezahlung. Sie weist darauf hin, dass nach der nächsten Bundestagswahl mit einer massiven Änderung der Altenpflege zu rechnen ist (Pflegeversicherungsreform Stufe 3, Verschlechterung für die Ärmeren). Es wäre klug von den Grünen, dieses Problem schon jetzt, also VOR der Bundestagswahl aufzugreifen.
Wir besprechen Christas Papier zum „Vom Ihr zum Wir“ im Einzelnen. Christa sagt, dass wir bei Neubauvorhaben eine Flexibilisierung der Wohnungsgrößen fordern sollten, d.h. wenn die Familie kleiner wird, dann muss die Wohnungsgröße geändert werden können. Das muss bei der Bauplanung vorgesehen werden, evtl. durch das Genehmigungsverfahren erzwungen werden. Für den Wohnungsbestand sollte ein Instrumentarium geschaffen werden, um Wohnungstausch zu unterstützen (Hilfe bei Umzug, Renovierung, Wohnungsvermittlung, Bestandsgarantie für Quadratmeter-Miete, …). Idee: Veranstaltung gemeinsam mit LAG Stadtplanung, Soziales, Altenpflege, …
Thema Verkehrsplanung: Fahrradstreifen auf den Hauptstraßen sind für Kinder und Alte häufig ungeeignet, weil sie durch die fehlende Abgrenzung vom Autoverkehr gefährdet sind bzw. sich unsicher fühlen und deshalb dort nicht fahren wollen. Jörg weist darauf hin, dass sich neuerdings auch beim ADFC die Einstellung zum Radfahrstreifen geändert hat. Man sieht das auch dort jetzt differenzierter, s. das Magazin des ADFC Hamburg Radcity 1.2017, S.6ff. Die derzeit von den Grünen in HH verfolgte Linie ist auf ca. 1% der Bevölkerung zugeschnitten, nämlich auf die jungen, dynamischen, überwiegend männlichen Radfahrer. Die viel bessere Lösung wären laut ADFC-Leitlinien sog. Geschützte Radstreifen, also “baulich getrennte Radverkehrsanlagen“.
Integration muss auch Ältere mit Migrationshintergrund einbeziehen. Beispiel lt. Sidonie: In Berlin gibt es Zentren für interkulturelle Pflege. Es wäre vielleicht für die Geflüchteten eine gute Berufsperspektive, für die Pflegeberufe ausgebildet zu werden. Dort werden besonders ihre Kultur- und Sprachkompetenzen gebraucht. Das könnte man durch Werbung und durch Abbau von bürokratischen Hemmnissen fördern. Auch eine (moderate) Aufweichung der Qualifikationsanforderungen sollte angedacht werden.
Zum Thema Arbeitsmarkt wollen wir auf größere Flexibilität und ein Lebenszeitarbeitskonto hin. Jörg regt an, eine Selbstverpflichtung der Arbeitgeber einzufordern, bei Einstellungen auf eine angemessene Berücksichtigung des demografischen Profils zu achten.
Wir diskutieren dann etwas länger die Pros und Contras zum bedingungslosen Grundeinkommen.
Bildung: Wir diskutieren die Tatsache, dass es sehr viele Angebote für ältere Menschen gibt, aber sehr viele gar nichts davon wissen. Wir brauchen gerade für Ältere (wie auch für Flüchtlinge und Migranten) mehr aufsuchende Hilfe. Christa sagt, dass für HH bereits das Projekt „aufsuchende Altenarbeit“ vorgeschlagen wurde. Wir stellen fest, dass es einen solchen Antrag bereits 2014 gab. Wir müssen herausfinden, was daraus geworden ist. Wenn der Antrag nicht beschlossen wurde, dann sollten wir darauf drängen. Wenn doch, dann wollen wir wissen, was das Ergebnis war.
Hamburg, 15.02.17
Jörg
Nächstes Treffen: 15. März 2017, 18:00h im K2