Design für ältere Erwachsene wird meist als rein funktionale Notwendigkeit behandelt. Grau, technisch, stigmatisierend. Die Initiative PIMP MY ROLLATOR setzt dieser Tristesse ein kraftvolles Zeichen entgegen – mit Haltung, Humor und einer klaren Botschaft: Design kennt kein Alter. Und gutes Design beginnt dort, wo Ausgrenzung endet. So beginnt die Pressemitteilung für den Aktionstag am 19. Juni in der Hafen City.
Ich habe mich schon lange gefragt, warum Rollatoren im Einheitsgrau daherrollen. In Skandinavien ist es ein wenig besser, aber bei uns? Die einzige, die sich an ein neues Styling herangewagt hat, war Elke Jensen mit ihrem tollen Rollator-Shopper. Der ist ganz nachhaltig in Deutschland produziert, aber am Ende dann doch sehr teuer. Und es ist natürlich auch eine Frage des Geldes, für welches Modell man sich entscheidet, die Kasse zahlt nur für das Basismodell. Aber, auch was günstig angeboten wird, muss nicht hässlich sein. Man muss schönes Design aber wollen und nicht für unnötig halten, bloß weil es um Hilfsmittel für alte Menschen geht.
Aktionstag in der HafenCity
Im Rahmen der Social Design Week 2025 (https://design-zentrum-hamburg.de/events/kalender/social-design-week-2025/) lädt die Initiative PIMP MY ROLLATOR deshalb am 19. Juni in das Design Zentrum Hamburg ein – mit einem Tag voller kreativer Interventionen, Diskussionen und einem Rollator-Corso durch die Hafencity. Organisiert wird das Projekt von der Initiative Age Bombs und der Plattform Age of Style, die mit ihrer Arbeit stereotype Altersbilder aufbrechen und Gestaltung als soziales Werkzeug neu denken.
Ziel von PIMP MY ROLLATOR: Neue Altersbilder schaffen – laut, sichtbar und selbstbestimmt. Dabei wird Design zu einem Werkzeug gesellschaftlicher Teilhabe, denn Mobilität ist mehr als Fortbewegung – sie bedeutet Selbstständigkeit, Freiheit und Ausdruck von Persönlichkeit.
Kathrin Bardt, Mitgründerin von Age of Style, betont: „Wir zeigen, dass Design Barrieren nicht nur abbauen, sondern echte Brücken schlagen kann – zwischen Generationen, Lebensstilen und Vorstellungen von Alter.
Aus Alltagsobjekten werden Statements
Kreatives Herzstück des Programms ist eine Ausstellung individuell gestalteter Rollatoren – keine Designgags, sondern künstlerische Reaktionen auf eine designkulturelle Lücke.
Es gibt eine DIY Station, bei der man seinen Rollator selber pimpen kann, mit künstlerischer Unterstützung. Anschließend ist ein Rollator-Corso durch die Hafencity geplant und zum Schluss um 18.30 Uhr gibt es eine Diskussion zu Altersbildern, u.a. mit unserer Sprecherin 60plus in Hamburg, Christa Möller-Metzger. Kommt gern vorbei!
Donnerstag, 19. Juni 2025
Design Zentrum Hamburg
Hongkongstraße 8
20457 Hamburg