Die soziale Frage ist eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit. Sie zu beantworten geht weit über das Thema „Umverteilung“ hinaus: Es geht um gerechte Teilhabe und gleiche Chancen, um Sicherheit und um Anerkennung von Lebensleistungen. Einerseits ist der deutsche Sozialstaat leistungsfähig und trägt zu einer weitgehend abgesicherten Gesellschaft bei. Andererseits bleibt noch viel zu tun. Es gibt strukturell bedingte Lebensrisiken und ungleiche Lebenschancen, die Menschen in ihren Entwicklungsperspektiven beschränken.
Unsere Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit drei Themen des Sozialatlas – Alter, Inklusion und Kinderarmut – bezogen auf Hamburg. Zusammen mit Politiker*innen und Expert*innen wollen wir die Situation in Hamburg einordnen und notwendige Handlungsoptionen diskutieren.
In der Werbung radeln sie vital durch die Natur, in der Tagespresse sitzen sie dagegen oft einsam, krank und gebrechlich auf der Bettkante. Letzteres sah man besonders häufig während der Pandemie – und das nicht nur beim Thema Corona. Wenn ältere Menschen überhaupt in Medien auftauchen werden sie höchst unterschiedlich dargestellt. Da Altersbilder nachweislich die persönliche Alterung beeinflussen und Potentiale dadurch möglicherweise nicht ausgeschöpft werden, lohnt sich ein Blick auf die Lebenswirklichkeit älterer Menschen. Denn die hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Laut dem Sozialatlas der Heinrich-Böll-Stiftung sind etwa 60 % auf die eine oder andere Weise aktiv, sei es im Ehrenamt, im Beruf oder in der Unterstützung der Familie. Einer aktuellen Studie der Antidiskriminierungsstelle der Bundesregierung zufolge ist das in weiten Teilen der Gesellschaft allerdings bisher nicht angekommen. Und die Corona-Jahre scheinen negative Altersbilder noch einmal verstärkt zu haben. Wir fragen deshalb: Woran liegt das und wie geht es der Generation 60 plus tatsächlich? Sind sie online verbunden oder offline abgehängt? Wie gestalten sie die dritte Lebensphase und welche Erwartungen haben sie an die Gesellschaft und an die Politik? Was kann politisch gegen diskriminierende Altersbilder getan werden?
Mit
Barbara Wackernagel-Jacobs – Filmproduzentin, Ministerin a.D., Sozialwissenschaftlerin
Dagmar Hirche – Unternehmerin, Gründerin des Vereins „Wege aus der Einsamkeit„
Christa Möller – Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Sprecherin für Senior*innenpolitik, Landessprecherin GRÜNE 60plus sowie im Vorstand der europäischen Green Seniors und der Bundesgrünen Alten
Moderation: Jörn Dobert – Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V.
Ort: Gemeindehaus St. Michaelis, Sonnin-Raum, Krayenkamp 4a, 20459 Hamburg
Anmeldung an info@boell-hamburg.de