Unsere Freundschaftsbank ist da!

Jippieh, sie ist da, jetzt kann es mit dem 60plus Wahlkampf losgehen. Wir wollen mit unserer Freundschaftsbank in alle Bezirke, in Wandsbek geht es los. Sie ist ganz leicht und lässt sich gut transportieren. In jedem Bezirk ist ein 60plus Mitglied verantwortlich, für Wandsbek ist das Steffen, für Nord Heidrun. Die Bank sollte an möglichst vielen Wahlkampfständen stehen.

Die Idee

Die ursprüngliche Idee dafür kommt aus Zimbabwe. Dort haben sich meist ältere Frauen, sogenannte Community Grandmothers, nach einer kurzen Ausbildung auf Friendship Benches vor Kliniken gesetzt, um depressiven Menschen zuzugehören, weil es dort an Therapeut*innen mangelt.  

Das Projekt war so erfolgreich, dass in kurzer Zeit überall im Land solche Bänke aufgestellt wurden. Und das Modell schwappte von da nach New York und – abgewandelt – dann nach Europa. 

Es gab einen Haushaltsantrag dazu in der Bürgerschaft, Freundschaftsbänke in allen Bezirken aufzustellen, die signalisieren: Wer sich hierher setzt, hat Lust auf ein Gespräch. 

Diese Bänke sollten gekennzeichnet sein, die richtige Höhe, Rückenlehnen und Armlehnen haben, damit man leichter aufstehen kann. Im Alter braucht man doch mal öfter eine Verschnaufpause  – und es ist gut, wenn man auch jemanden ganz einfach zum Reden treffen kann. 

 Die Idee ist Bestandteil der Age-friendly City, der alters- und generationenfreundlichen Stadt. 

Wieso gerade Bänke?

Eine Bank, die einlädt, sich hinzusetzen und ins Gespräch zu kommen.

Bänke bringen Menschen, egal, ob sie sich kennen oder nicht, am allerbesten dazu, miteinander zu kommunizieren. Das hat vor kurzem auch der Alternsforscher Clemens Tesch-Römer in Berlin erklärt. 

Das Thema Einsamkeit wird immer bedeutender. Hamburg ist durch eine große Zahl an Single-Haushalten gekennzeichnet und generationenübergreifende Kommunikation wird sowieso seltener. 

Im Lebenslauf sind besonders junge Menschen einsam – dazu gibt es bisher leider wenig Studien – und ab 75 Jahren steigt Einsamkeit kontinuierlich an. Besonders ältere Menschen mit niedriger Bildung fühlen sich einsam. Das wird noch verstärkt durch Armut und Krankheit. 

In Großbritannien wurde deshalb bereits 2018 die Bekämpfung von Einsamkeit als nationale Aufgabe eingestuft und auch in Japan hat man ein Einsamkeitsministerium gegründet. 

Und in Deutschland arbeitet das Kompetenznetz Einsamkeit aktuell an Strategien.

Mobilität steigern!

Das ist aber nicht alles. Altersfreundliche Bänke fördern auch die Mobilität. 

Die meisten Menschen können etwa zwei Kilometer gut zu Fuß zurücklegen. Im Alter wird diese Distanz allerdings  kleiner und besonders bei Hochaltrigen reduziert sie sich stark. 

Stehen ausreichend altersfreundliche Bänke in der Stadt, können besonders ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen Verschnaufpausen einlegen.  

Durch Pausen vergrößert sich der Radius, mit dem Läden, Banken, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel oder Parks fußläufig erreicht werden können. 

Und es fällt leichter, sich selbst zu versorgen und auch mit Einschränkungen allein zuhause wohnen zu können. 

Das schiebt teure Heimaufenthalte hinaus oder macht sie sogar ganz überflüssig. 

4. Wo aufstellen?

Deshalb sollten in Hamburg Freundschaftsbänke nicht unbedingt in Parks, sondern überwiegend an Straßen und belebten Plätzen aufgestellt werden. Also überall, wo hochaltrige und alle mobilitätseingeschränkten Menschen zu Fuß hin wollen. 

Bänke sind ein einfaches und simples Mittel, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, Einsamkeit zu bekämpfen und den Bewegungsradius zu vergrößern. 

Also: nehmt Platz auf unserer Freundschaftsbank und kommt ins Gespräch!

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