Von den Landungsbrücken hatte man den besten Blick auf die vielen, vielen Menschen, die gekommen waren, um gegen das Sterben der Flüchtlinge im Mittelmeer zu prostieren. Die Schätzungen der Demonstrantenzahl schwankte zwischen 10.000 und über 16.000.
Die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs erklärte gleich zu Anfang, dass nirgendwo hingenommen werden dürfe, wenn Menschenwürde verletzt wird. Egal ob auf dem Meer oder wie aktuell in Chemnitz. Wenn man das zuließe, seien wir auf dem Weg in die Barbarei.
Von den Landungsbrücken ging es weiter zum Millerntor, mit einer Zwischenkundgebung. Freiwillige von Jugend Rettet forderten eine staatlich organisierte Seenotrettung auf dem Mittelmeer. Mit viel Beifall verurteilte ein Redner des Fansprecher-Rates vom FC St. Pauli die Ausschreitungen in Chemnitz und den Wunsch der Rechten nach Nationalismus und Abschottung. Da das St.Pauli-Spiel gegen Köln gerade vorbei vor, schlossen sich auch viele Stadionbesucher*innen der Demo an, die dann weiter bis zum Rathausmarkt ging. Dort legten sich die Teilnehmer*innen zum Schluss auf den Boden, um an den Tod Tausender ertrunkener Flüchtlinge im Meer zu denken.
Aufgerufen hatten zur Demonstration u.a. die Grünen, der FC St. Pauli, Sea-Watch, Sea Eye, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Linke, Caritas, Diakonie und viele Stadtteilinitiativen.
Auch in anderen Städten, z.B. Berlin, Flensburg, Kassel oder Warschau wurde für eine andere Flüchtlingspolitik demonstriert. Schön, dass wir so viele waren, das hat wirklich Mut gemacht!