Grüne 60+ Videokonferenz am 17. September 2020, 18:00h – 20:00h

Christa Möller spricht auf einer Videokonferenz
Christa Möller

Grüne 60+ Videokonferenz am 17. September 2020, 18:00h – 20:00h

Das Treffen fand erstmals in einem „hybriden“ Modus statt, d.h. einige Personen waren persönlich im K2 in der LGSt. anwesend, weitere haben per Videokonferenz teilgenommen.

Persönlich anwesend: Alfred Blohm, Gabriele Heise, Monika Lühmann, Christa Möller, Jörg Rossbach.

Per Video zugeschaltet: Ursula Jäger, Marius Kiemer, Harald Wölter (zum TOP 4).

TOP 4, AfC in Münster: Wir beschließen, TOP 4 vorzuziehen, weil Gabriele und Harald Wölter aktuell berichten können.

Zunächst berichtet Gabriele vom Besuch in Münster, bei dem sie und Alfred sich einen Eindruck von der Stadt unter AfC-Gesichtspunkten gemacht und sich mit Harald Wölter getroffen haben. Gabrieles Bericht ist ausführlich und mit Fotos illustriert auf unsere Webseite https://60plus.gruene-hamburg.de/muenster-auf-dem-weg-zur-age-friendly-city/ nachzulesen und wird in diesem Protokoll deshalb nur kurz und punktuell wiedergegeben. Gabriele sagt, dass sie Münster als sehr moderne Stadt wahrgenommen hat. Die vielen Kopfsteinpflaster sind optisch sehr ansprechend, aber für Ältere schwierig. Bänke, insbes. altersgerechte, fehlen im öffentlichen Raum. Aus dem Gespräch mit Harald Wölter hat sie u.a. mitgenommen, dass es diverse digitale Portale für Ältere und eine gute Vernetzung innerhalb der Wohnquartiere gibt. Die Initiative „Wohnen für Hilfe“ funktioniert in Münster gut (anders als in HH), und es gibt eine kommunale Bedarfsplanung (wichtig für die Priorisierung der für Senioren relevanten Infrastruktur). Ein wichtiger Punkt ist die Erkenntnis, dass die Ambulantisierung der Pflege diese weitaus billiger machen kann als wenn sie stationär durchgeführt wird. Die „Nette Toilette“ ist in Vorbereitung, muss aber wg. Corona erst einmal etwas warten. Die Initiative „Anti-Rost“, bei der Senioren kleine aber wichtige Arbeiten übernehmen, für die man keine Handwerker beauftragen will/kann, funktioniert sehr gut.

Alfred meint, dass die Frage, welchen Mehrwert die Mitgliedschaft im AfC-Netzwerk bringt, noch deutlicher geklärt werden müsste.

Harald Wölter hat sich aus Münster zugeschaltet. Er koordiniert die Bestrebungen, Münster ins AfC-Netzwerk zu bringen. Wir gratulieren zunächst zum sehr guten Wahlerfolg der Grünen bei der kürzlichen Kommunalwahl. HW sagt, dass dieser Erfolg stark durch die Wahlentscheidung der Studierenden in Münster ermöglicht wurde. JR merkt dazu an, dass auch in Hamburg der Anteil der Senioren unter den Grünen-Wählern relativ gering ist, aber seit Jahren kontinuierlich steigt. Den Vortrag von Harald werden wir ebenfalls auf unsere Webseite stellen, so dass auch hierzu nicht alles im Protokoll stehen muss. Der Schwerpunkt in der Kommunalplanung liegt derzeit bei den Quartieren. Hierbei und bei den Nachbarschafts-Begegnungszentren gibt es zwar schon viel Vernetzung, dies muss jetzt aber durch Tatsachen realisiert werden. Der Begriff Mobilität muss ganz weit gefasst werden. Um Zugang breiter Bevölkerungsschichten zum Wohnungsmarkt zu unterstützen, muss bei der Vergabe auf öffentlichen Grundstücken durch den Vergabeausschuss das beste Konzept berücksichtigt werden („Konzeptvergabe“).

Münster braucht jährlich ca. 100 neue Pflegeplätze. Diese sollen aber nicht in neuen Pflegeheimen entstehen; kleine Wohnquartiere sind nach Haralds Auffassung sehr wohl realisierbar, auch mit der Caritas, wenn man das nur wirklich einfordert. Die bestehenden Pflegeheime sollen sich weiterentwickeln. All dies (und mehr) wird in der „Kommunalen Konferenz Alter und Pflege“ zweimal jährlich besprochen. Ein Digital-Kompass soll helfen, ältere Menschen für die digitale Welt zu begeistern und zu befähigen und eine weitere Hilfe sein für Menschen, die selbständig bleiben wollen.

Diskussion mit HW: Zur Frage, was sich Münster von der Mitgliedschaft im AfC-Verbund verspricht meint HW, dass der Austausch mit anderen Kommunen weltweit sehr wichtig sei: Man muss nicht alles immer wieder neu erfinden. Utrecht zeigt beispielsweise, wie eine Altstadt autofrei gemacht werden kann. GH sagt, dass Münster doch bereits Mitglied im Netzwerk „Gesunde Städte“ ist – wozu dann noch AfC? HW: Warum so kleinmütig? Andere, viel kleinere Gemeinden können das, warum sollte HH das nicht können! Wir erklären, dass wir diese Vorbehalte nicht wirklich selber haben sondern von ihm lernen wollen, wie wir solchen Vorbehalten am besten entgegnen können. JR fragt, ob es für Münster ein aufgeschriebenes Konzept für die Aufnahme als AfC gibt. HW: Das ist in Arbeit.

CM merkt an, dass die Seniorenverbände unfroh wären, wenn die Seniorentreffs durch generationenübergreifende Treffs ersetzt würden. HW meint, dass es einen allmählichen Wandel in Richtung generationsübergreifende Nachbarschaftstreffen im Quartier geben wird. CM fragt, ob das auch für Migranten klappt. HW: Das ist tatsächlich schwierig, wird aber besser. CM bittet, uns mitzuteilen, wenn es Fortschritte bei der Adaption der Buurtzorg-Konzepte auf die deutschen Verhältnisse gibt. UJ weist darauf hin, dass es in Hamburg doch schon „Wege aus der Einsamkeit“ gibt, koordiniert von Dagmar Hirche. CM sagt, dass sie mit Frau Hirche schon seit Jahren in Kontakt steht und sie selbstverständlich in unsere AfC-Bemühungen eingebunden wird. JR sagt, dass es vielleicht nützlich wäre, wenn die AfCs in Deutschland eine eigene Cloud einrichten würden, um die Deutschland-spezifischen Erfahrungen zu teilen (sofern die AfC-Cloud dies nicht ohnehin ermöglicht).

TOP 1, Termine für 60plus-Treffen: JR schlägt vor, dass wir zunächst nur für dieses Jahr Termine suchen; eine langfristige Planung ist derzeit schwierig, weil CM und einige andere ihre Terminlagen in 2021 noch gar nicht kennen und die LGSt wg. Corona sowieso keine langfristigen Raumzusagen macht.

TOP 2, Bericht Christa: Christa berichtet aus ihrer Arbeit in der Bürgerschaft. Es ist viel mehr Arbeit als sie es sich jemals vorgestellt hatte. Sie ist Mitglied in vielen Ausschüssen und leitet den Sozialausschuss. Viel zusätzliche (und z.T. unnötige) Arbeit ergibt sich aus der teilweise sperrigen Zusammenarbeit mit der SPD. CM wünscht sich, dass es in allen Bezirken grüne Mitglieder im jeweiligen Seniorenbeirat gäbe. Diese sind derzeit stark von der SPD dominiert. Eine derzeit sehr wichtige Initiative ist die digitale Infrastruktur für Ältere. JR meint, dass sich dies doch sehr gut in die Wissenschaftsbehörde integrieren lassen müsste, es gibt dafür sehr viel Kompetenz in den wissenschaftlichen Institutionen Hamburgs. Insbesondere lässt sich vielleicht eine Verbindung zur aktuellen Förderung der künstlichen Intelligenz (KI) herstellen.

TOP 3, Neuwahl der Sprecher/in: Wegen des hybriden Formats des Treffens erfolgt die Wahl in offener Abstimmung. Die Wahl wurde zwei Wochen im Voraus angekündigt.

  1. Christa Möller wird von allen persönlich oder per Video Teilnehmenden einstimmig zur Sprecherin der Hamburger Grünen 60plus gewählt. Sie nimmt die Wahl an.

  2. Jörg Rossbach wird von allen persönlich oder per Video Teilnehmenden einstimmig zum Co-Sprecher der Hamburger Grünen 60plus gewählt. Er nimmt die Wahl an.

TOP 6, Veranstaltungs-Planung: Gabriele weist auf die Video-Konferenz zum Thema AfC hin, die am 1. Okt. 2020, dem Weltseniorentag, von 16:00h bis 18:00h per ZOOM stattfinden wird. Es nehmen sieben Expertinnen und Experten teil, einschließlich Manfred Huber vom Regionalbüro Kopenhagen der Weltgesundheitsorganisation, der zuständig für das Netzwerk der Age friendly cities and communities (AfC) ist. Gabriele wird moderieren. Sie bittet darum, Fragen möglichst im Voraus an sie zu schicken.

28.9.2020

Jörg Rossbach

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