Protokoll zur Grüne 60+ Videokonferenz am 18. November 2021, 18:00h – 20:00h

Protokoll zur Grüne 60+ Videokonferenz am 18. November 2021, 18:00h – 20:00h

Mit Rücksicht auf die Corona-Pandemie fand das Treffen als reine Videokonferenz statt.

Teilnehmende: Steffen Bentmann, Martin Dittrich, Wolfram Evermann, Detlef Gesper, Ursula Jäger, Marius Kiemer, Thomas Krall, Christa Möller, Iris Neitmann, Jörg Rossbach, Silke Schönherr, Parvin Schröder, Ingo Wohrow

Ursula übernimmt wieder die Moderation. Wegen einiger neuer Gesichter beginnen wir mit einer Vorstellungsrunde.

Thomas berichtet von einem Treffen der Wahlkampfhelfer, welches in persona stattgefunden hat, wobei die Corona-Regeln natürlich eingehalten wurden. Der persönliche Kontakt war sehr schön; man hat einmal mehr gespürt, wie sehr uns dies fehlt.

Unser nächstes Treffen am 16.12. wird wieder online stattfinden. Maryam, unsere Kontaktperson zum LaVo, wird dabei sein, allerdings erst ab 19:00h.

Mit Rücksicht auf die Teilnahme von Iris Neitmann ziehen wir den TOP 3 (Wohnen für Alte) vor.

TOP 3: Wie kann eine „Age friendly City“ aussehen?

Iris Neitmann (LAG Wohnen) stellt sich vor. Sie ist Architektin und spezialisiert auf Baugemeinschafts-Modelle. Wohnungstausch hat im Rahmen dieser Modelle immer problemlos geklappt. Ein großes Problem ist oft, dass Ältere eine zu große Wohnung (bzw. Haus) haben, was oft Frauen betrifft, die ihre Männer überleben. Das Problem ist dabei nicht nur die Platzverschwendung, sondern auch die hohen Unterhaltskosten und die Vereinsamung.

Das generelle Ziel sollte eine Stadt der kurzen Wege sein: Unterwegs zu Fuß trifft man sich am ehesten mit seinen Nachbarn. Jedes Hamburger Quartier hat für dieses Ziel unterschiedliche Chancen und Defizite. Als Problembeispiel nennt Iris Steilshoop: Dort gibt es eine fehlende soziale Durchmischung. Für die Stadtökologie sollte die Bedeutung der Kleingärten nicht unterschätzt werden.

Infrastruktur für Senioren ist z.T. schon heute vorgeschrieben, wobei die Frage der Kosten und deren Übernahme bzw. Verteilung, beispielsweise für Fahrstühle, jeweils zu klären ist. Für neue Häuser muss eine Etage barrierefrei erreichbar sein, bei mehr als 4 Etagen muss ein Fahrstuhl rein. In größeren Anlagen können die Anforderungen zur Barrierefreiheit der Gebäudeteile innerhalb der Anlage auch anders verteilt werden.

In Siena gibt es seit 1956 keine Autos mehr in der City. Generell ist der Rat, dass wir uns um sehr vieles selber kümmern müssen, denn von den Behörden sollten wir nicht zu viel erwarten.

In der anschließenden Diskussion sagt Christa, dass Quartiersgestaltung schon lange ihr Thema ist. Konkret fordert sie mehr Bänke, die den alten Menschen dabei helfen, in ihrer Wohnung bleiben zu können; sie verweist abermals auf die AfC-Konzepte.

Iris sagt, dass die Teilbarkeit von Wohnungen technisch vor allem dann möglich ist, wenn man die große Wohnung von Anfang an als zwei Wohnungen plant und diese anfangs zusammenlegt.

Thomas erklärt, dass er in einer großen Genossenschaftswohnung lebt, die aber nur schwer zu teilen ist. Deshalb zieht er jetzt aus. Er möchte wissen, was die Baugenossenschaften eigentlich machen, um solche Probleme zu lösen.

Jörg fragt, ob die Teilbarkeit größerer Wohnungen eine verpflichtende Vorschrift ist (Antwort: nein, ist sie nicht), und welche Möglichkeiten es gibt, die Teilbarkeit von (zu) großen Altbauwohnungen behördlicherseits zu unterstützen, z.B. durch Entgegenkommen bei den Abgeschlossenheits-Bestimmungen. Antwort: Das ist nicht in Sicht und auch schwierig, z.B. wegen der Sicherheitsanforderungen, die ja oft mit diesen Bestimmungen zu tun haben. Lösung ist oft ein Wohngemeinschafts-Modell, womit das Problem dann auf privater Ebene gelöst wird. Untervermietung ist oft keine gute Lösung, weil man den Untermieter ggf. nicht wieder los wird; deshalb gibt es oft nur Zeitmietverträge.

Christa erwähnt das Konzept „Wohnen für Hilfe“ und fragt, ob das in Hamburg eine Chance, hätte, wo es doch z.B. in Münster sehr gut läuft? Und: Kann man es in der Bauordnung verpflichtend machen, in größeren Baugemeinschaften wenigstens eine Wohnung für eine WG vorzuhalten? Antwort: Die meisten Bauträger fordern viele kleine Wohnungen, die für WGs gerade nicht gut geeignet sind.

Christa: Wie steht es mit Wohn-Pflege-Gemeinschaften? Antwort: Die Frage ist immer, wie stark sich die Investoren dafür jeweils interessieren. Steffen erwähnt dazu, dass es in Westfalen im Privaten so etwas gab und fragt, warum es das dann in Hamburg nicht gibt. Antwort: Im Dörflichen ist so etwas häufig einfacher zu realisieren.

Ursula wird ihr Paper zum Thema Wohnen überarbeiten, mit Iris besprechen und es anschließend nochmals bei uns vorstellen.

TOP 1: Christa, v.a. über die Bürgerschaft:

Christa berichtet vom Herbsttreffen der Hamburger Grünen. Für die Realisierung ihrer Initiativen für „Freundschaftsbänke“ und die „Nette Toilette“ gibt es nun wieder einen Hoffnungsschimmer. Die Digitalisierungsoffensive für Pflegeheime hängt jetzt bei der Finanzbehörde. Betreffs Corona stellt Christa die Frage, ob die Dringlichkeit der Booster-Impfungen bei den Senioren angekommen ist. Bremen hat beispielsweise alle Personen älter als 70 Jahre persönlich angeschrieben. Die Hamburger Sozialbehörde will auch die über 60Jährigen anschreiben, das ist aber bisher nicht passiert.

Im Hinblick auf die Koalitionsverhandlungen sieht Christa, dass die FDP oft mit dem Argument „Freiheit“ bremst, aber dann keine Alternativvorschläge hat.

TOP 2: Bericht von Klimaworkshop am 23.10. sowie Diskussion eines Positionspapiers:

Ursula berichtet vom Klimaworkshop am 23.10. Wer eine Zusammenfassung haben will, möge sich direkt an Ursula wenden. Sie selber war im Auschuss „Wohnen“, in dem ihr besonders der Beitrag von Iris Neitmann aufgefallen ist.

In der Schweiz gibt es ein Verfahren gegen den Schweizer Bundesrat, weil Menschen der Auffassung sind, dass die Schweizer Regierung zu wenig zum Schutz (vor allem der Älteren) gegen den Klimawandel unternimmt. Wenn die Regierung nichts Angemessenes unternimmt, will die Initiative vor dem EuGH klagen.

Ursulas Paper wird überarbeitet und nochmals zur Diskussion gestellt (s.o.). Steffen und Jörg denken, dass der Satz, dass Frauen stärker vom Klimawandel betroffen sind als Männer, nur in das Papier sollte, wenn er statistisch nachgewiesen werden kann. Ursula will das recherchieren. Die Abstimmung über das Papier wird auf die nächste TO (16.12.) gesetzt, sofern die revidierte Fassung bis dahin vorliegt.

Die TO für das nächste Treffen am 16.12. soll für die Zeit von 18:00h bis 19:00h neben der o.a. Abstimmung zum Klimapapier eine formlose „Weihnachtsfeier unter dem Corona-Stern“ vorsehen. Ab 19:00h soll das Gespräch mit Maryam folgen, in dem wir mit ihr besprechen wollen, wie ihre Zusammenarbeit mit uns aussehen könnte.

07. 12. 2021

Jörg Rossbach

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