„Arbeiten bis 69? Was die Bundesbank seit Jahren fordert, ist in Dänemark schon beschlossene Sache. Bereits bis 2022 wird das reguläre Renteneintrittsalter bei unseren Nachbarn im Norden von 65 auf 67 steigen – sieben Jahre früher als in Deutschland. 2030 erfolgt dann eine weitere Anhebung auf 68 Jahre.
Doch damit nicht genug: Die großen Volksparteien in Dänemark haben sich nach jahrelangen Debatten darauf verständigt, das Renteneintrittsalter noch weiter zu erhöhen und an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Das Modell wurde 2015 beschlossen….
…Für den Jahrgang 1983 gilt (z.B., CM) ein Renteneintrittsalter von 73 Jahren.
(Und, CM) während etwa in Frankreich Hunderttausende auf die Straße gingen, um die Rente mit 62 zu verhindern, nehmen die Dänen ihr Schicksal scheinbar gelassen hin. An Proteste denkt niemand, auch
wenn sich die Begeisterung in Grenzen hält. Lediglich die Gewerkschaften warnten zunächst vor den Renten-Plänen: Die Menschen würden zwar immer älter, kritisierten sie. Dies bedeute aber nicht, dass Senioren im fortgeschrittenen Alter plötzlich auch den Belastungen des Berufslebens besser standhalten könnten. Inzwischen haben sich auch die Gewerkschaft mit der Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung abgefunden.”
(Auszüge aus einem Focus-Artikel von Mittwoch, 17.08.2016, von FOCUS-Online-Redakteur Melchior Poppe)
Weil die Belastung der einzelnen Arbeitnehmer*innen ein wichtiges Thema ist, dürfen wir nicht einfach das Rentenalter anheben, sondern müssen die Arbeitsbedingungen altersgerecht gestalten!
Wir bräuchten Möglichkeiten, in Teilzeit weiterzuarbeiten, was sich positiv auf die pätere Rente auswirken sollte, mit Weiterbildungsangeboten in a l l e n Lebensaltern, um fit für den Arbeitsmarkt zu bleiben, und dadurch auch notfalls (z.B. bei Berufen mit hoher körperlicher oder psychischer Belastung) den Arbeitsplatz rechtzeitig wechseln, zu können bevor gesundheitliche Schäden eintreten, die ein Weiterarbeiten unmöglich machen würden. Zum Beispiel bei Dachdeckern oder Altenpfleger*innen…
Und eine Frage bleibt für mich offen:
Wieso schaffen es die Dänen, für alle Menschen, die 40 Jahre in Dänemark gelebt haben, eine Rente (vor Steuern) von 1600 Euro zu zahlen? Dazu kommt noch die zweite Säule (Kapitalpension), in die eingezahlt werden muss. Und eine freiwillige dritte private freiwillige Vorsorge, die Steuervorteile bringt. Und wir stehen mit unserem grünem Rentenpapier gerade für 900 Euro – ein Betrag, von dem man nicht sterben aber auch nicht wirklich leben kann!
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