Antonia Schwarz (Berlin), Frank Hauser (Köln) und Bernd Gossau (Bremen) haben mich für unsere Vorstandssitzung diesmal in Hamburg besucht. Wie praktisch: wir konnten in unserem K2 in unserer Geschäftsstelle tagen, ich hatte Brezeln, Auberginencreme und Kekse besorgt, und unsere intensive Diskussion ging gleich los. Anschließend blieben Antonia und Frank noch zur Sitzung der Hamburger Grünen Alten für eine Stunde. Auch hier mit viel Diskussionsstoff.
Antonia Schwarz erzählte, dass wir die ausgefallene Beteiligungsveranstaltung natürlich nachholen werden. Aber vorher muss klar sein, dass es auch wirklich keine Neuwahlen geben wird, also warten wir die Entscheidung der SPD-Basis erstmal ab – nicht, dass wir sonst wieder verschieben müssen. Als mögliche Termine haben wir den 22.9. oder 20.10. ins Auge gefasst.
Dann berichtet Antonia von ihrer Arbeit bei den Berliner und Brandenburger Grünen Alten. Geplant ist eine Veranstaltung zum Thema „Ältere Menschen mit Migrationshintergrund“. In ihrem Wohnbezirk Berlin-Steglitz wird sich der Anteil der über 80jährigen in den nächsten Jahren verdoppeln. Es wird dort auch eine Veranstaltung zum Thema Vernetzung für die Älteren im Bezirk geben. Es wird im Bezirk bereits ein vom Bezirksamt organisierter Gesprächskreis für Ältere angeboten, aber der sei nur für die Aktiven geeignet. Viele, die Unterhaltung und Gemeinschaft suchten, würden leider nicht erreicht.
Frank Hauser gab anschließend einen kleinen Einblick in die Arbeit der Europäischen Grünen Alten. Zur nächsten Sitzung im Mai in Antwerpen bin ich übrigens eingeladen, bin schon sehr gespannt. Die Probleme der Alten in Europa sind einerseits überall gleich, andererseits doch sehr unterschiedlich, aus politischen wie auch aus kulturellen Gründen, sagt Frank. Zunehmend wichtig wird das Thema Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz. Immer öfter werden Ältere auch generell als Problem dargestellt. Die Ausbildung bzw. das Studium wird für Ältere in vielen Ländern erschwert oder unmöglich gemacht.
Parvin, die ursprünglich aus dem Iran kommt, kennt aus ihrer Kultur einen respektvollen Umgang mit dem Alter. Sie meint, ein solcher Umgang müsse schon im Kindergarten-Alter eingeübt werden und müsse ein integraler Bestandteil der Erziehung sein; das später einzufordern sei sehr schwierig. Da hat sie vermutlich recht. Aber der Trend geht ja eher in die andere Richtung – selbst in Ländern wie China wurde jüngst per Gesetz festgelegt, dass sich die Kinder um ihre alten Eltern kümmern müssen.
In Skandinavien ist das Altersbild ja besser, weil dort länger gearbeitet wird und viele im Alter Ehrenämter übernehmen. Die Wahrnehmung von älteren Menschen, die sich aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen, führt definitiv zu einem positiveren Blick aufs Alter. Deshalb wäre es so wichtig, wenn Ehrenämter und Erwerbsarbeit gleich behandelt würden.
Unsere nächste Idee, die wir in Hamburg verfolgen wollen: Wie schaffen wir es, dass Studenten und ältere Menschen zusammen wohnen können. In den Niederlanden und in UK gibt es schon entsprechende Modellversuche. Wir wollen uns darum kümmern, wie wir das ebenfalls hinkriegen. Das wäre ein tolles Projekt, das wir mit der grünen Jugend zusammen angehen könnten.