Abseits und doch voll im Trend

Freizeit- und Motorikpark Bad Elster

Der Kurort Bad Elster bietet Älteren einen originelles Bewegungsangebot

Lange gesund leben und fit bleiben – für diesen Wunsch haben sich viele ältere Menschen ein individuelles Sport- und Bewegungsprogramm zusammen gestellt oder sind sogar Mitglied in einem Fitness-Club oder Verein geworden. Nun gibt es verstärkt auch öffentliche, kostenlose und gemeinschaftliche Antworten darauf. Sie machen es leichter, die guten Absichten im Alltag umzusetzen.

Anschauliches Beispiel dafür bietet die Kurstadt Bad Elster im Südosten von Sachsen kurz vor der Grenze nach Tschechien. Der Ort im sächsischen Vogtlandkreis ist eines der ältesten Mineral- und Moorheilbäder Deutschlands. Er ist nur schwierig mit der Bahn erreichbar, aber vorbildlich und voll im Trend, was das Angebot an die Einwohner*innen betrifft. Ein „Freizeit- und Motorikpark“ wurde vor drei Jahren angelegt – für Ältere, aber auch für Familien.

https://www.saechsische-staatsbaeder.de/bad-elster/unser-angebot/fitness-und-motorikpark-bad-elster.html

 

Neben einem Vier-Sterne-Hotel mit Sole- und Thermalbad findet sich am Waldrand das 2.500 qm große Areal. Es bietet über 30 Geräte an sieben Stationen, die nach Fitness-Themen gegliedert sind. Auf dem Koordinations- und Balancier-Parcours lassen sich die Schwindelfreiheit und der Gleichgewichtssinn vergrößern, die Lauf- und Rhythmusstation helfen bei der Sturzprophylaxe, die Balancier-Werkstatt stärkt den Halt, der Kraft-Platz und die Dehn-Oase stabilisieren und stärken die Muskulatur. Alle Geräte sind aus stabilen Naturhölzern der Region gezimmert.

Hier gilt es, die Schritte rasch und sicher zu setzen, auch wenn der Untergrund variiert und zur Stolperfalle werden kann.

 

 

 

 

 

 

Wackelnde Brettchen, ein schwingender Mittelpunkt – da sind Konzentration und Beweglichkeit nötig. Ein tiefer Fall droht allerdings nicht. Und überall liegt weicher Mulch unter den Geräten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr witzig: In der liegenden Acht rollen zwei Kugeln, die durch die Verlagerung des Gewichts in Bewegung gebracht werden.
Wer nicht allein turnen möchte, findet rasch hilfreiche Hände zur Unterstützung, aber vor allem zum gemeinsamen Spaß.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Übungsparcours lädt ein, sich zusammen auf den Weg zu machen und durch anfeuernde Rufe die eigenen Fähigkeiten langsam zu erweitern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier bleiben die Schultern beweglich und der Bizeps wird gestärkt, denn die Seile tanzen zwar, sind aber richtig schwer.

 

 

 

 

 

 

 

 

Männer üben lieber so, wenn es um die Mukkies geht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und viele gute Tipps gibt es gratis, denn einer weiß es immer besser.

Betreiber des Parks ist die Sächsische Staatsbäder GmbH, die in das Projekt rund 100.000 Euro investierte. Kurgäste sollen damit mehr Angebote finden, in der guten Waldluft des Ortes in Bewegung zu kommen, aber auch die Einwohner*innen sind eingeladen zu kommen. Auf Hinweisschildern an die Besucher*innen heißt es: „Es empfiehlt sich ein mehrmaliges Training pro Woche von mindestens 30 Minuten. Festes Schuhwerk erhöht die Trittsicherheit. Die Effekte können dabei kurz- und langfristig sein. Ungewohnte und spannende neue Bewegungen und Varianten führen zu sofortigen und dauerhaften Anpassungen der motorischen Fähigkeiten und des Bewegungspotentials.“

Geboren ist diese Idee eines seniorengerechten Trainingsparcours in Wien, wo der österreichische Sportwissenschaftler Roland Werthner einen dringenden Bedarf erkannt hat, in der Age Friendly City die Sportangebote für Ältere zu erweitern. Gleich zwei solcher Areale, einmal mit 21.000 qm und – als kleinere Kopie – mit 1400 qm, wurden geschaffen. Hier kann man sie sehen und bestaunen:

http://www.motorikpark-wien.at/index.php/stationenhzp

http://www.motorikpark-wien.at/index.php/stationen

In Deutschland gibt es ähnliche Aktivierungsparks bisher in Berlin, Nürnberg und Passau. Und nun auch: in Bad Elster! Ob wir das in Hamburg auch schaffen, wenn wir erst einmal Age friendly City geworden sind?

Text und Fotos: Gabriele Heise

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