#ADFC-Test: junge und ältere Radler*innen nicht sicher in Hamburg!

Der ADFC-Fahrradklima-Test 2016 ist die größte Befragung weltweit und das „Kundenbarometer“ der Radfahrenden in Deutschland. Über 120.000 Menschen haben an der siebten Umfrage des ADFC teilgenommen und die Fahrradfreundlichkeit von mehr als 500 Städten bewertet. Heute, am 19.5., wurden im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands ausgezeichnet. Aber auch die Kritik der Radfahrenden wurde intensiv diskutiert.

Die fahrradfreundlichsten Städte mit einer Einwohnerzahl über 200 000 sind laut ADFC-Test (im Vergleich zu 2014):

  1. Münster             Note 3,07, stark verschlechtert, gleicher Platz
  2. Karlsruhe          Note 3,09, relativ konstant, gleicher Platz
  3. Freiburg i.Br.    Note 3,28, relativ konstant, gleicher Platz

Münster hat sich seit 2003 (Note: 1,88) kontinuierlich verschlechtert, u.a. aufgrund von steigenden Unfallzahlen.  Und das Fahrradklima insgesamt ist in den letzten beiden Jahren in ganz Deutschland ebenfalls etwas schlechter geworden und liegt jetzt bei 3,81 (2014: 3,74).

Schön eben und breit genug: Veloroute 6

Hamburg kann da leider (noch) nicht mithalten. Positiv gesehen wurde das gute Angebot an öffentlichen Leifahrrädern, die Öffnung vieler Einbahnstraßen für Radler und die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums; kritisiert wurden die seltenen Falschparkerkontrollen auf Radwegen, die schlechte Führung an Baustellen und die zu schmalen Radwege. Insgesamt kam Hamburg damit unter nur auf Rang 31 von 39 größeren Städten, mit einer Gesamtbewertung von 4,2. 60% aller Befragten fühlten sich als Radler*in in Hamburg gefährdet, 63% beklagten, dass besonders junge und ältere Menschen auf Radwegen und Radfahrstreifen nicht sicher fahren könnten und 77% fanden die Radwege generell oft zu schmal

Was ist eine fahrradfreundliche Stadt?

Im Vergleich zu anderen Städten schneidet Hamburg (noch) nicht so gut ab

Nach Überzeugung des ADFC gehört zu einer fahrradfreundlichen Stadt vor allem ein durchgängiges, großzügiges, intuitiv verständliches Radverkehrsnetz quer durch die ganze Stadt. Für Alltagsradler, die mit dem Rad zur Arbeit oder zu Terminen fahren, ist es wichtig, dass es direkt geführte Verbindungen gibt, die ein zügiges Vorankommen ermöglichen. Für den Freizeitverkehr sollte es zusätzlich attraktive Grünrouten geben. In Wohngebieten und verkehrsberuhigten Bereichen kann der Radverkehr auf der Kfz-Fahrbahn geführt werden, an stark und schnell befahrenen Straßen muss es einen physisch getrennten Radweg oder eine geschützte Radspur von mindestens zwei Metern Breite geben.

Die ganze Studie kann hier runtergeladen werden.

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