Bernd sagt tschüs

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Wir haben neue Möbel – aber weniger Sitzplätze im K2, mhhhh

Unser Schwerpunktthema heute ist die Altersarmut. Aber bevor wir anfangen, erklärt Bernd, dass er das letzte Mal dabei ist. Er wohnt jetzt im Pflegeheim, und der Weg zu uns ist zu beschwerlich. Alles Gute Bernd!

Uta und Rita haben sich auf unser Thema vorbereitet: HH hatte 2013 1.8 Mio Einwohner, davon waren 338.000 Menschen über 65 – und fast 7% von ihnen (das sind 23.000 Menschen) erhalten Grundsicherung. Ihre Rente reicht nicht aus, um davon leben zu können.

Aus der Grundsicherung müssen HVV (ermäßigt), Telefon, Strom, Internet bestritten werden. Das sind Fixkosten, die ca. 100 € im Monat ausmachen. Uta betont, dass die Grundsicherung um keinen Deut höher ist als die Leistung aus Hartz 4 oder Sozialhilfe. Während man bei diesen Leistungen jedoch davon ausgehen kann, dass sich die Situation irgendwann bessert, ist das bei der Grundsicherung nicht so. Hinzu kommt, dass Ältere, die nicht mehr so beweglich oder krank sind, besondere Kosten haben. Dazu gehören Mobilitätskosten, zusätzliche Kommunikationskosten, die aufgrund der schwierigen Mobilität lebenswichtig werden, Kosten für alterstypische Behinderungen, die nicht von den Kassen erstattet werden, kulturelle Aktivitäten. Die Energie, die man aufbringen kann, um neue Einnahmequellen zu erschließen, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Darüber hinaus besteht eine „Gerechtigkeitslücke“ für Menschen, die Jahrzehnte lang voll gearbeitet und/oder die Familie versorgt haben und nun auf Hartz4-Niveau zurück fallen.  Je unbeweglicher ältere Menschen aber werden, je weniger Anregungen und Aufgaben sie haben, desto eher werden sie krank und gebrechlich. Und verursachen entsprechend höhere Kosten. Es macht also individuell und gesellschaftlich Sinn, hier einen Zuschlag zu gewähren. Wir wollen zusätzliche Bedarfe identifizieren und im nächsten Wahlprogramm benennen. Rita hat zusätzliche wichtige Zahlen zusammengetragen und nennt als eine wichtige Forderung, die Flexibilisierung des Rentenalters.

Diese Überlegungen soll möglichst auf der nächsten LMV vorgestellt werden. Gute, intensive Diskussion!