Liebe Grüne Alte von morgen, liebe Grüne Jugend von gestern!

Kalle
Kalle Büchner wünscht sich barrierefreien Wohnraum und Smartphones für Computermuffel

Jetzt war es endlich soweit: wir haben uns nach unserer Neuaufstellung zum ersten Mal auch auf einer LMV mit unseren Vorstellungen eingebracht. Und das gleich zweimal, zuerst hat sich Kalle für barrierefreien Wohnraum ausgesprochen, dann hab ich grundsätzlich etwas zum demografischen Wandel und unseren Forderungen gesagt. Unser Landesvorstand hatte einen knapp 10-seitigen Antragsentwurf vorgelegt, “Vom Ihr zum Wir – grüne Visionen für Hamburg 2030“. Gleich auf der ersten Seite wird der demografische Wandel als wichtiger Veränderungsprozess genannt. “Welche konkreten Auswirkungen eine alternde Gesellschaft auf alle Bereiche unserer Stadt hat, haben wir noch nicht ausreichend debattiert“, heißt es da. “Wie können wir diese Entwicklungen positiv gestalten? Wie können wir als Gesellschaft offener werden? Wie ist unser Bild vom Alter? Was bedeuten eine alternde Gesellschaft und die Integration vieler Neu-Hamburger*innen für unseren Arbeitsmarkt? Wie soll unser gemeinsames Leben in Hamburg aussehen? Wie sorgen wir für ein gutes und gesundes Leben für Jung und Alt? Wie gewährleisten wir auch im  hohen Alter möglichst viel Selbstbestimmung? Und wie müssen wir unsere Stadt baulich weiterentwickeln. “ Mich freut total, dass unsere Botschaft angekommen ist, und wir aktiv gestalten können.

ichLMV
Mein Redebeitrag für die grünen Alten von morgen und die grüne Jugend von gestern

Ich hab kurz angerissen, dass uns in den letzten 100 Jahren 30 Lebensjahre geschenkt wurden und wir gern eine Veranstaltung dazu machen würden, wie wir dieses Geschenk nutzen können.

Caring Communities (sorgende Gemeinschaften) werden in Zukunft immer wichtiger. Mehr als 90% der über 65-Jährigen möchten gern solange wie möglich zu Hause wohnen bleiben. Dann ist es gut, wenn wir Systeme und Bauweisen haben, die das ermöglichen. In Mehrgenerationen-Häusern z.B. können sich ältere und jüngere Menschen gut gegenseitig unterstützen. Wichtig wären barrierefreie Bauweise und gemeinschaftlich genutzte Räume. Das gilt auch bei den aktuellen Projekten für Flüchtlingsunterkünfte.

Wir wollen die Altersarmut bekämpfen. In Hamburg leben überdurchschnittlich viele ältere Menschen von der Grundsicherung – und zwar mehr als doppelt soviel wie im Bundesdurchschnitt. Das ist ungerecht und muss sich ändern.

Wir wollen keine verbindlichen Altersgrenzen für Ehrenämter!

Wir brauchen neue Altersbilder, so wie in Skandinavien. Dort gibt es einen flexiblen Renteneintritt und viele Ältere arbeiten länger. Bei uns ist der feste Renteneintritt ein soziologischer Marker, ab da ist man zu alt und zählt in der Gesellschaft nicht mehr. Ältere Menschen müssen überall sichtbar sein, auch bei den Grünen.

Wir wollen kultursensible Pflege, lebenslanges Lernen, eine neue altersfreundliche Sprache…

Auch Marlies Dürkop-Leptiehn meldete sich zu Wort und wies darauf hin, wie wichtig der Erfahrungsfaktor älterer Menschen sei. Und dass die Grünen Alten unbedingt eine Struktur in der Partei bräuchten wie die Grüne Jugend. Der Prozess der Grünen Alten erinnere sie sehr an die Anfänge der Frauenbewegung. Sehr richtig! Auch da wurde immer wieder gesagt: ihr braucht keine eigene Organisation, ihr könnt ja überall mitreden. Geändert hat sich aber erst etwas, als wir die Strukturen und Gesetze hatten.

Mehr zur LMV hier.