Antonia Schwarz, Bernd Gosau und ich waren heute in Berlin, um den Landesgeschäftsführer*innen vorzustellen, was die Bundesgrünen Alten e.V. bundesweit erreichen wollen: endlich Teil der Partei werden, nicht länger nur eingetragener Verein sein, der irgendwie nebenher läuft.
Antonia erklärte, dass wir zur BDK einen Stand der Grünen Alten haben werden mit verschiedenen Materialien – u.a. eine kleine Lupe, auf der steht: „grüne Alte sehen klarer“. Die würden wir im Wahlkampf auch gern an vielen anderen Stellen verteilen. Außerdem wird Antonia eine Handlungsempfehlung für die Grünen erarbeiten, um ältere Wähler*innen dort zu erreichen, wo sie leben oder sich treffen (aufsuchende Altenarbeit). Nicht sie müssen zu uns kommen, sondern wir kommen zu ihnen.
Ich hab von unserer geplanten Beteiligungsveranstaltung am 25. November in Frankfurt berichtet. Das Thema Alter ist ja nicht nur auf Demenz, Altersarmut und Pflege begrenzt – obwohl das alles natürlich nicht fehlen darf, es gibt aber viel mehr zu diskutieren, vom Sport übers lebenslange Lernen bis zum flexiblen Renteneintritt oder neuen Quartierskonzepten… Auch fehlt eine unbelastete Sprache und Ansprache für die Älteren, von Senioren über Rentnerschwemme bis zum Alterstsunami, alles ist negativ besetzt; wir brauchen deshalb möglichst viele Gruppen der grünen Alten in allen Bundesländern, um sichtbarer zu werden und um Altersbilder zu korrigieren. Leider: Viele Grüne fürchten sich davor, sich als Alte zu outen. Das ist angesichts des demografischen Wandels allerdings ein Dilemma, das spüren auch viele, die sich über die Homepage an uns wenden und danach fragen, wo es GA-Gruppen gibt, wo welche gegründet werden könnten…Um weitere Anlaufstellen für Grüne Alte zu organisieren und uns eine neue Struktur in der Partei zu geben, wollen wir uns im November mit möglichst vielen grünen Älteren treffen.
Dort erwartet alle Teilnehmer*innen ein spannendes Programm, das mit einer Podiumsdiskussion beginnen soll, zu der wir wichtige Vertreter*innen der Altenbewegegung einladen wollen, z.B. : eine Vertreterin vom Greenpeace-Team50+, eine lesbisch-schwule Seniorenorganisation und Karin Jurczyk mit ihrem Carezeit-Konzept und den atmenden Lebensläufen, die das Verhältnis von Erwerbsarbeit und Sorgearbeit neu regulieren will. Und das nicht nur auf Kindererziehung bezogen, sondern auch auf Pflege im Alter.
Wir würden außerdem gern einen Experten einladen, der uns etwas dazu sagen kann, wie ältere Menschen wählen.
Dass sie wählen gehen, wissen wir ja, 30% aller Wähler*innen sind über 60 Jahre alt. Wir wollen gemeinsam daran arbeiten, ältere Wähler*innen zu erreichen – das ist uns Grünen ja bisher nicht so gut gelungen…
Auch Cem ist eingeladen, damit er uns etwas über die aktuelle und zukünftige Beziehung von grün und alt in unserer Partei erzählt; wir hoffen sehr, dass er kommt.
Für die Vorstellung unserer neue Homepage blieb wenig Zeit, ich hab nur kurz angerissen, dass sie inzwischen ein wichtiges Instrument geworden ist, damit uns grüninteressierte Menschen finden. Und wir bisher eine super Resonanz haben.
Bernd wies noch darauf hin, dass die Frauen und die Grüne Jugend auch lange um ihren Status in der Partei gekämpft haben und dass es nun für die Grünen Alten an der Zeit sei. Und dass wir auch gern zu den einzelnen Landesverbänden kommen, um dort Informationsveranstaltungen durchzuführen.
Es wäre ganz toll, wenn uns die Landesgeschäftsführerinnen in den unterschiedlichen Bundesländern beim Beteiligungsverfahren und unserer Vorstellung unterstützen würden!!