Wow, das war beeindruckend, mit Trillerpfeifen und vielen bunten Fahnen machten fast 1000 Rentner*innen am Samstagmittag mitten in der City auf sich aufmerksam! Ihre Forderungen: Eine Ermäßigung des Deutschlandtickets für Hamburger Senior*innen auf 29 Euro. Und einen Inflationsausgleich für 2023 und 2024 in Höhe von 3000 Euro.
Aufgerufen hatten zur Demo die AWO, der SoVD, die Verdi-Senior*innen und der Bezirks-Seniorenbeirat Mitte. Außerdem schlossen sich einzelne Mitglieder der Seniorenbeiräte aus anderen Bezirken an.
Gute Aktion, denn nur durch Sichtbarkeit verschafft man sich Gehör. Ob allerdings wirklich alle Rentner*innen in Hamburg ein Seniorenticket brauchen? Menschen mit Grundsicherung bekommen das Ticket eh schon zum Preis von 19 Euro. Vielleicht wäre es eine bessere Idee, nicht nach dem Gießkannenprinzip zu handeln, sondern z.B. allen Wohngeld Plus Empfänger*innen gleichzeitig mit dem Wohngeld ein vergünstigtes HVV Ticket anzubieten.
Und wenn es auch in mehreren Reden wiederholt wurde: Hamburg hat die Rentner*innen nicht vergessen! Wir haben in dieser Legislatur vieles angepackt, entwickeln die Seniorentreffs weiter, zum ersten Mal mit hauptamtlicher Unterstützung, haben das Digital-Mentor*innenprogramm aufgestellt mit Trainings und Leihgeräten, tun etwas gegen Einsamkeit und für mehr Mobilität mit den altersfreundlichen Bänken, die in allen Bezirken aufgestellt werden, haben den Pflege-Notruf für pflegende Angehörige eingerichtet und entwickeln gerade einen quartiersorientierten Aktionsplan zur altersfreundlichen Stadt. Ich hab den Eindruck, ältere Menschen waren schon lange nicht mehr so im Fokus wie jetzt gerade.
Trotzdem steht noch einiges auf der To-Do-Liste – und das Seniorenticket gehört definitiv dazu.